Montag, 23. Januar 2017

Seitentausch

Also fast.

Nach gut eineinhalbjähriger Tätigkeit als Pädagoge im Gruppendienst rief eine Leitungsstelle. Und wer kann schon "Nein!" sagen, wenn eine Leitungsstelle ruft?! Für irgendwas muss ein abgeschlossenes Studium schließlich gut sein, zumal wenn es bis zum Master gereicht hat.
Nun also Leitung, Kita-Leitung. Alles, was früher an den gegebenen Rahmenbedingungen schwierig erschien, scheint nun veränderbar! Als "Manager einer mittelgroßen Unternehmung" - immerhin mit gut 20 Mitarbeiter/innen und mehr als 100 regelmäßigen Nutzer/innen der angebotenen Dienstleistung - als Verwalter eines nicht unbeachtlichen Finanzbudgets, als Ansprechpartner für Eltern, Ämter, Schulen, Dienstleister und als sachlich und organisatorisch Verantwortlicher für die Entwicklung der geleiteten Kita muss es doch möglich sein, klare Richtungen vorzugeben.

Bis zu jenem Tag, an dem der Satz "Alles braucht seine Zeit, wichtig sind viele KLEINE Schritte!" zum gefühlt hundertsten mal den Weg von meinem jeweiligen Gegenüber durch mein Ohr, über das Hirn bis in den Bauch gefunden hat. Spätestens in diesem Moment ist erkannt, dass der Seitentausch, der so sehr gar nicht mit dem Einnehmen einer Position gegenüber des Bisherigen zu tun hat, Fragestellungen und Probleme nicht überwindet, sondern maximal verlagert.
Was dereinst die scheinbar unveränderbaren aber schlechten Rahmenbedingungen waren, sind jetzt die Probleme damit, das an die ausführenden Pädagog/innen zu vermitteln, was der Leiter sich so unter "guter Pädagogik" vorstellt.

Es bleibt also spannend und immer in Bewegung und gefüllt mit kleinen und großen Episoden! Wenn das also nicht zum Weiterschreiben hier Grund genug sein sollte - was dann?!