Dienstag, 26. August 2014

Schlammschlacht reloaded

Da war mal was mit einem Regentag. Ganz am Anfang meiner Kita-Zeit.

Heute war wieder ein Regentag. Da es schon die ganze Nacht geregnet hatte, war der Garten so richtig matschig. Yeah! Superwetter für hochmotivierte Neuerzieher, die den Kindern Abenteuer und Abwechslung bieten wollen (oder aus Gründen des Selbstbeweises müssen). Kurzerhand also wurde die Tagesplanung der Maikäfergruppe umgeworfen. In der Angebotszeit lagen Papier und Wasserfarben bereit, um ein riesengroßes Regenbild zu malen. Und zwar - ganz im Sinne des Projekts "unsere Sinne" - mittels Fingern, die wiederum vorher gegenseitig mit dem Pinsel angemalt wurden. Kichern, Zucken, Treffermühe... Am Ende lag das Meisterwerk für alle zu bewundern auf dem Tisch. Hübsch! Und natürlich unbedingt des Zeigens würdig. Also nach dem Trocknen gleich ab damit an die Pinwand in der Gruppengarderobe.
Weil natürlich nicht nur die Fingerspitzen angemalt waren, sondern irgendwann auch die Hände ja sogar ganze Arme in blau und gelb leuchteten, ging es erst einmal ab in die Generalreinigung. Bei der Gelegenheit haben wir das Badezimmer gleich auch in einen ähnlichen Zustand versetzt, wie ihn das Gelände rund um die Kita zeitigte: triefend nass. Super. Regen geht also irgendwie auch drin.
Danach ab in die Regenkluft. Zwölf Kinder = zwölf mal Regenhosen richten, drehen und anzuziehen helfen + zwölf mal Regenjacken sortieren. Die nämlich lagen mittlerweile zu einem Gesamthaufen vermengt auf dem Garderobenboden. Irgendwie passt dann jedes Kind in eine Jacke. Gut. Also noch die Gummistiefel verteilt und alle Kinder zum Anziehen ermutigt.

Und dann raus! Ein zweites mal "Yeah!". Draußen im Garten (bis zur notwendigen Rückkehr in den Gruppenraum zur Einnahme des Mittagessens bleiben uns noch 20 Minuten) dann als erstes die Erkenntnis, dass wir die einzige Gruppe sind, die draußen ist. Ein kleinwenig Stolz macht sich beim hochmotivierten Neuerzieher breit. Wildes Toben und Matschen, Pfützen werden schwungvoll entleert und die Matschstraße verdient endlich einmal ihren Namen. Draußen bei Wind und Wetter, so soll es sein. Warum machen die anderen das nicht?
Das Erwachen kommt - wie sollte es anders sein - beim Mittagsschlaf. Besser gesagt beim Versuch, zum Mittagsschlaf zu kommen. Meine lieben Kleinen sind so aufgedreht, dass an Schlafen nicht zu denken ist. Und da der Erzieher so schön Schwung in den Laden gebracht hat, schafft er es natürlich nicht, die ganze Sache wieder zu bremsen.
Irgendwann schaut dankenswerter Weise die Kollegin aus dem Nachbarzimmer vorbei. Fünf Minuten später schläft meine gesamte Gruppe. Morgen bin ich strenger. Glaube ich.

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